Dürfen wir vorstellen? Annika Nowotny

Kennt ihr den Spieler schon? Hast du schon einmal etwas von der Spielerin gehört? Ist das jetzt ein Verbinder? Wie heißt die Spielerin mit der Nummer vier? Diese und ähnliche Fragen stellen sich uns Fans regelmäßig neben dem Feld und wir wollen euch in unregelmäßigen Abständen Spielerinnen, Spieler und Offizielle rund um die deutschen Nationalmannschaften vorstellen.

Diesen Premierenbeitrag beginnen wir mit der Löwin Annika Nowotny aus Heidelberg.

Zuerst fangen wir mit der Kurzvorstellung an:

Name, Vorname       Nowotny, Annika

Alter                           21 Jahre

Verein                        TSV Handschuhsheim

Heimatstadt              Heidelberg

Position                      Verbinder

Beruf                          Studentin

Stärken                      Tackler und Schnell

Genau genommen entstammt Annika aus der kreisfreien Stadt Memmingen im bayerischen Schwaben. Dieses Tor zum Allgäu bietet allen Bewohnern viele Perspektiven, sei es geschichtlicher, kultureller oder gar sportlicher Natur. So verwundert die Information keineswegs, dass vor geraumer Zeit ein paar Freunde die junge Annika mit zum örtlichen Turnverein nahmen um die verschiedenen Sportarten innerhalb des Vereinsauszuprobieren. Die Wahl fiel relativ schnell auf Rugby: Dank des Variantenreichtums bestehend aus Technik, Ausdauer, Reaktion, Kraft, Vollkontakt sowie gelebter Respekt auf und neben dem Feld.

Aus Ermangelung einer Mädchen- oder gar Damenmannschaft trainierte sie zumeist mit den Herren und holte sich somit schon frühzeitig die erforderliche Härte, um auch international ihre Frau stehen zu können. Vereinzelt bestritt sie als Piratin diverse Begegnungen mit den Damen aus Bad Reichenhall um zusammen mit anderen Frauen Spass zu haben.

Als ehrgeizige Sportlerin und spätere Studentin musste sie keine unzähligen Nächte mit der Überlegung verbringen, ob sie im Jahre 2015 aus der sportlichen Provinz in die Hochburg Heidelberg wechseln soll. Sehr schnell gelangte sie zur Erkenntnis: Dort liegt meine Zukunft und als neuer Heimatverein wurde der TSV Handschuhsheim erkoren. Nach einem sehr intensiven halben Jahr beim Löwenrudel wechselte sie übergangsweise den Stadtteil. Künftige Trainingseinheiten und Spiele wurden in Kirchheim als Gastspielerin beim Heidelberger RK absolviert.

Dieser Wechsel oder schreiben wir Ausleihe für die Fünfzehner-Mannschaft sollte sich für Annika als der richtige Schritt herausstellen. Am Ende der Saison 2015/2016 war sie Teil der Meistermannschaft und sollte der Startschuss einer bislang sehr erfolgreichen sportlichen Laufbahn bilden. Logischerweise ohne Glück geht es

nicht. Steht eine Verbandsmeisterschaft unmittelbar bevor, andere Spielerinnen aus unterschiedlichen Gründen die Reise nach Berlin nicht bestreiten können und der Interims-Coach Melvine Smith einen nachnominieren möchte, sollten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, in die Bundeshauptstadt mitzureisen. Getreu dem Motto: Dabei sein ist alles. Vielleicht ergibt sich ja etwas vor Ort.

Berlin sollte sich im Nachhinein für sie als wahrer Triumph erweisen. Dank Siegen über die Verbände aus Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen konnte die Vertretung aus Baden-Württemberg mit Annika auf dem Feld den Meister-Titel erspielen. Melvine, der immer auf der Suche nach neuen Spielerinnen ist, musste nach dem Turnier den Namen Annika doppelt für die Siebener-Nationalmannschaft unterstreichen.

Leider sollte es bis in den Spätherbst dauern, bis der erlösende Anruf der Nationalmannschaft erklingen sollte. Davor stand die Hürde in Form eines Auswahltrainings in Heilbronn. Über 70 Damen waren gekommen und versuchten einen der sehr raren Plätze im erweiterten Kader zu ergattern. Annika nutze die Gunst der Stunde und ist seit dem Auswahltraining im November 2016 nicht mehr aus dem Siebener-Nationalmannschaftskader wegzudenken. So stark war die gezeigte Leistung.

Sicherlich, Glück und Ehrgeiz sind essentiell wichtig für eine erfolgreiche Sportkarriere. Ebenso am richtigen Tag am richtigen Ort sein hilft ebenso auf dem Pfad an die Spitze. Bei Annika waren der Wechsel nach Heidelberg und die Teilnahme des Auswahltrainings in Heilbronn solche „Magic Moments„, die ihr sehr dienlich waren.

Laut eigener Aussage bevorzugt sie den olympischen Siebener-Modus. Sei es, dank der geringeren benötigten Spielerzahl mehr Frauen-Teams in Deutschland aktiv am Ligenbetrieb teilnehmen, dem höheren medialen Interesse oder aber auch die höhere Anzahl an Turnieren und damit verbundenen Einsatzmöglichkeiten.

Steht sie auf dem Feld, interpretiert sie ihre 4er Position bzw. Halb-Position sehr modern. Somit ist sie während des Spiels der Dreh- und Angelpunkt und für die meisten taktischen Entscheidungen zuständig. Dank ihrer Schnelligkeit kann sie Gegenspielerinnen austricksen, versucht durch schnelle Entscheidungen die Hintermannschaft zum Angriff oder die Verteidigung führen. Selbst bei größeren Druckphasen behält sich einen kühlen Kopf und wirf den Ball genau auf die Mitspielerin.

Fassen wir schon heute mit Veröffentlichung dieses Beitrags das Sportjahr zusammen, so ist Annika Nowotny die Entdeckung des Jahres und nicht mehr aus der Nationalmannschaft wegzudenken. Bei den Bonn Sevensspielte sie ihr erstes Siebener Turnier. Gegen China wurden wertvolle Erfahrungen gesammelt. In den beiden Turnieren in Ostrava und Esztergom wurde mit ihr als Spielerin der Wiederaufstieg in die Womans Grand PrixSerie erspielt. Und die Kirsche auf der Sahne? War der Gewinn der Brüssel Sevens mit einer weißen Weste ohne einer einzigen Niederlage. Nicht zu vergessen das Trainingscamp in Polen wo nach drei Testspielen gegen die polnische Damenauswahl Annika als Player of the Day ausgezeichnet wurde.

Neben dem Sport widmet sie sich ihren Hobbys. Herausstechend ist ihre Beharrlichkeit Bergen zu erklimmen und eisigen Winden zu trotzen. Selbst aktive Vulkane als auch Fernreisen bilden für unsere Verbinderin keine unüberwindbaren Hindernisse dar.

Auf die Was Wäre Wenn Frage konnte sie sich durchaus vorstellen, in Zukunft bei einem englischen Rugbyklub regelmäßig Bälle zu verteilen. Das es sich hierbei um eine weite Zukunft handelt, ist ihrem Studium geschuldet. Derzeit studiert sie in Heidelberg und ein Wechsel der Universität ist aufgrund diverser Regularien nicht möglich. Nach dem Studium hingegen ist vieles möglich.

Vorher, eher solange bis zum erfolgreichen Abschluss ihres Studiums spielt sie in der 7er Bundesliga Südwest für ihre neue Heimat dem TSV Handschuhsheim als auch in der Frauen-Nationalmannschaft und verteilt die Bälle auf dem Feld.

An dieser Stelle möchten wir Annika für das Interview und die zur Verfügung gestellten Bilder danken und wünschen ihr für die kommenden Aufgaben auf als auch neben dem Platz viel Glück und Erfolg.

Hinweis:

Dieser Beitrag wurde auf einer früheren Ausgabe einer meiner Homepages veröffentlicht, hier im Speziellen auf www.german-rugby-supporters.info.

Der Text wurde 1 zu 1 kopiert und nur minimal abgeändert.  

Zwischenzeitlich kann meine Meinung / Einstellung zum Thema eine komplett andere sein.

Somit Lesen auf eigene Gefahr!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert